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Nach 74 Jahren ist Schluss: In Chile erlöschen am Montag die Hochöfen des größten Stahlwerk des Landes. Die Huachipato-Fabrik in Talcahuano, rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago, macht dicht, 2700 direkte und 20.000 weitere damit verbundene Arbeitsplätze sind betroffen. Grund ist die Konkurrenz durch billige Stahlimporte aus China. In Chile wird bis auf recyceltes Metall nun kein Stahl mehr produziert.
Huachipato wurde 1950 gegründet und produzierte einst rund 800.000 Tonnen Stahl pro Jahr. Das Unternehmen belieferte hauptsächlich die Bergbauindustrie, den Motor der chilenischen Wirtschaft. Chinesischer Importstahl ist jedoch rund 40 Prozent günstiger. Seit 2019 häufte Huachipato deshalb Verluste in Höhe von 700 Millionen Euro an.
Das Unternehmen versuchte zu überleben, forderte Aufschläge auf chinesische Importe. Diese wurden im vergangenen April auch von einer Regierungskommission genehmigt, die "unlauteren Wettbewerb" chinesischer Unternehmen feststellte. Die Maßnahme kam jedoch zu spät und reichte nicht aus.
N.Fischer--NZN