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Angesichts des Erfolgs von AfD und BSW bei den Wahlen in Sachsen und Thüringen rechnen Volkswirtinnen und Volkswirte laut einer Umfrage des Ifo-Instituts und der "FAZ" überwiegend mit Nachteilen für die Konjunktur der beiden Bundesländer. Für Sachsen erwarten 67 Prozent der Befragten eine negative wirtschaftliche Entwicklung durch das Landtagswahlergebnis, wie das Ifo-Institut am Montag in München mitteilte. Für Thüringen sind es sogar 74 Prozent der Befragten.
Als neutral für die Wirtschaftsentwicklung bewerten demnach lediglich 28 Prozent der Befragten für Sachsen und 21 Prozent für Thüringen die Wahlergebnisse. Positive Effekte auf den Wirtschaftsstandort werden nur von einer sehr kleinen Minderheit der Befragten (rund drei Prozent) erwartet.
Für die Umfrage wurden 185 Professorinnen und Professoren für Volkswirtschaftslehre befragt. Die Erhebung fand im Zeitraum vom 3. bis zum 10. September statt.
"Diese Ergebnisse unterstreichen, wie stark Wahlausgänge wirtschaftliche Erwartungen beeinflussen", erklärte Niklas Potrafke, Leiter des Ifo-Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. "Die so einhellige Einschätzung von Wirtschaftsexperten, dass der Zuspruch für radikale Parteien dem Wirtschaftsstandort schwer schaden wird, sollte ein Weckruf für die Bevölkerung sein", fügte er hinzu.
Ifo-Forscher Aaron Günther wies darauf hin, dass die Auswirkungen des BSW-Wahlerfolgs auf die wirtschaftliche Entwicklung "als etwas weniger negativ im Vergleich zur AfD eingeschätzt" würden. Eine sehr deutliche Mehrheit (84 Prozent) befürchtet laut der Umfrage, dass die AfD-Wahlergebnisse die Länder unattraktiver für Fachkräfte machen. Beim BSW sehen die meisten Befragten (62 Prozent) hingegen vor allem negative Folgen für die Investitionsentscheidungen von Unternehmen.
Bei den Landtagswahlen Anfang September war die AfD in Thüringen mit 32,8 Prozent klar auf Platz eins und in Sachsen mit 30,6 Prozent knapp hinter der CDU auf Platz zwei gelandet. Das BSW schaffte es aus dem Stand in Thüringen auf 15,8 Prozent und in Sachsen auf 11,8 Prozent.
U.Ammann--NZN