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Die Niederlande greifen dem auch in Deutschland aktiven Stromnetzbetreiber Tennet mit einem Milliardenkredit unter die Arme. Das Unternehmen, das dem Staat gehört, erhält einen Kredit von 19 Milliarden Euro, um in den Jahren 2025 und 2026 nötige Investitionen zu tätigen, wie die Regierung in Den Haag am Dienstag erklärte. Das Geld soll demnach nicht in den deutschen Unternehmensteil fließen.
Tennet ist in Deutschland einer der vier großen Übertragungsnetzbetreiber. Die Bundesregierung wollte dem niederländischen Staat das deutsche Geschäft abkaufen, nach dem weitreichenden Urteil des Bundesverfassungsgericht zum Klima- und Transformationsfonds fehlte dafür jedoch das Geld. Nach einer Lösung wird nun noch gesucht.
Um "die Verzögerung hin zu strukturellen Lösungen zu überbrücken", erhalte Tennet nun einen zusätzlichen Kredit in Höhe von zwei Milliarden Euro für 2025 und weitere 17 Milliarden für 2019, erklärte die niederländische Regierung. "Grundsätzlich will die Regierung keine niederländischen Steuergelder für den deutschen Teil verwenden", fügte sie hinzu.
Mit Blick auf den deutschen Geschäftsteil hieß es: "Die Beteiligung privater Investoren an Tennet Deutschland wird derzeit als die beste strukturelle Lösung zur Deckung des Kapitalbedarfs von Tennet Deutschland angesehen." Diese könnte "durch eine private Aktienemission oder einen Börsengang" erfolgen. Gespräche zwischen Den Haag und Berlin sind für die kommenden Monate geplant.
H.Roth--NZN