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Der Abwärtstrend bei den Baugenehmigungen hat sich auch im Juli fortgesetzt. Genehmigt wurde in dem Monat der Bau von 17.000 Wohnungen, das waren 19,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Über den Zeitraum von Januar bis Juli gesehen lag das Minus bei 20,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Den größten Rückgang gab es hier erneut bei Einfamilienhäusern. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden 28,4 Prozent weniger Genehmigungen für Einfamilienhäuser erteilt als im Vorjahreszeitraum. Bei den Zweifamilienhäusern sank die Zahl genehmigter Wohnungen um 14,7 Prozent und bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart - den Mehrfamilienhäusern - um 21,6 Prozent.
Die Deutsche Bauindustrie beklagte einen "Rückfall auf das Niveau von 2012". "Schlimmer noch: Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Die Wohnungsnot wird den kommenden Bundestagswahlkampf überschatten", kommentierte der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die Zahlen. Vor dem Hintergrund hoher Zinsen und hoher Baukosten bleibe der Wohnungsbau auf der Strecke.
Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, erwartet sogar, dass es noch weiter bergab geht. Der Boden sei "immer noch nicht erreicht und zaghafte Stabilisierungszeichen aus den Vormonaten haben sich als trügerisch erwiesen", erklärte er. Das aktuelle Niveau der Baugenehmigungen entspreche nur rund 200.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr. Eigentlich hatte sich die Regierung das Doppelte zum Ziel gesetzt.
A.Senn--NZN