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Nach einem starken Zuwachs im vergangenen Jahr gehen die Finanzexperten der Allianz Versicherung auch 2024 von einem deutlichen Anstieg der Geldvermögen privater Haushalte weltweit aus. Die Experten rechnen in ihrem diesjährigen Vermögensbericht mit einer Zunahme um 6,5 Prozent aus. 2023 sei das Geldvermögen bereits überraschend stark um 7,6 Prozent gestiegen "und glich damit die Verluste des Vorjahres mehr als aus", erklärten die Versicherer am Dienstag.
"Das Jahr 2023 war von einer starken Straffung der Geldpolitik geprägt", hieß es weiter. "Doch die Volkswirtschaften erwiesen sich als widerstandsfähig und die Märkte boomten sogar." Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte zum Ende des Jahres 2023 beziffern die Experten auf 239 Billionen Euro.
Im vergangenen Jahr legten besonders Wertpapiere zu (11,0 Prozent). Das Vermögen in Versicherungen und Pensionen stieg um 6,2 Prozent. Dagegen sank das Wachstum der Bankeinlagen nach den pandemiebedingten Boomjahren auf 4,6 Prozent.
Die geldpolitische Wende der Zentralbanken sehen die Experten nun als wichtigsten Grund für eine weiterhin positive Dynamik. Die sinkenden Zinsen verschaffen der Wirtschaft Luft und kommen insbesondere den Aktienmärkten zugute. So dürfte das Vermögenswachstum "in diesem Jahr ähnlich hoch ausfallen wie im vergangenen, ebenso wie die Sparanstrengungen", heißt es in dem Allianz-Bericht.
Mittelfristig tragen zwei Themen allerdings zu einer erheblichen Unsicherheit bei: Zum einen die Entwicklung künstlicher Intelligenz, deren Potenzial unbestritten ist. "Aber es wird wohl noch Jahre dauern, bis der KI-Boom die gesamte Wirtschaft erreicht und zu Produktivitätssteigerungen auf breiter Front führt", heißt es dazu im Bericht.
Der zweite Punkt ist das Thema Nachhaltigkeit und die grüne Transformation. "Die Notwendigkeit der grünen Transformation ist unbestritten, aber die Schwierigkeiten in Bezug auf Kosten, Technologie und Regulierung werden wieder stärker wahrgenommen", erklärten die Allianz-Experten. Ein "grüner Boom" an den Aktienmärkten sei weiterhin möglich, brauche aber das richtige politische Umfeld. "Dies rückt das größte Problem in den Mittelpunk: die politische Unsicherheit, sei es auf nationaler Ebene mit dem Aufstieg extremer Parteien oder auf internationaler Ebene mit mehreren geopolitischen Krisen und zunehmender Fragmentierung."
W.Odermatt--NZN