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Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn (DB) hat dem geplanten Verkauf der profitablen Logistiktochter Schenker zugestimmt. Das Gremium stimmte nach Angaben des Unternehmens bei seiner Sitzung am Mittwoch mehrheitlich dafür, dass Schenker an den dänischen Logistikkonzern DSV veräußert werden soll, der die Bahn-Tochter für gut 14 Milliarden Euro kaufen will. Nach Angaben der Bahn erteilte auch der Bund die nötige Zustimmung für die geplante Transaktion.
Der Verkauf von Schenker sei ein "wichtiger Meilenstein für die DB, um sich konsequent auf die Sanierung der Schieneninfrastruktur im Inland sowie den Betrieb eines klimafreundlichen Personen- und Güterverkehrs in Deutschland und Europa zu konzentrieren", erklärte der Bahn-Aufsichtsratsvorsitzende Werner Gatzer. Schenker erhalte mit DSV einen "starken strategischen Eigentümer", führte Bahn-Chef Richard Lutz aus.
Die Vertreter der Gewerkschaft EVG stimmten hingegen nicht zu und kritisierten das Votum als einen "schweren strategischen Fehler". "Im Aufsichtsrat haben wir nochmals unsere grundsätzlichen Argumente gegen den Verkauf von Schenker dargelegt und deutlich gemacht, welchen Vorteil der Erhalt von Schenker im Systemverbund Bahn hätte", erklärte EVG-Chef Martin Burkert nach der Sitzung.
"Leider wurden wir als Arbeitnehmerseite von Eigentümern und Arbeitgebern überstimmt." Nun müsse es ein klares Bekenntnis dafür geben, dass die Erlöse aus dem Verkauf tatsächlich zur Schuldentilgung bei der Bahn verwendet werden.
Die Deutsche Bahn hatte den Verkaufsprozess für Schenker bereits kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr gestartet - es gab zunächst sehr viele Bieter. DSV habe sich mit dem "eindeutig wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt", erklärte die Deutsche Bahn schließlich. Zuletzt mitgeboten hatte auch der Finanzinvestor CVC. Ein Abschluss des Geschäfts wird nun im Laufe des Jahres 2025 erwartet.
Die Gewerkschaften treibt auch die Sorge nach den Arbeitsplätzen um. Mit der Übernahme ist ein Abbau von Stellen verbunden - wie viele genau, ist noch offen. Vereinbart wurde nach Angaben der Bahn, dass die Arbeitsplätze für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Abschluss des Verkaufs geschützt sind. Der EVG reicht das nicht aus, es drohe ein "massiver Stellenabbau". Das sei "nicht akzeptabel".
L.Zimmermann--NZN