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Nach einer vorläufigen Einigung mit den Arbeitgebern kehren die US-Hafenarbeiter an der Ost- und Golfküste nach drei Tagen Streik an die Arbeit zurück. Die Gewerkschaft International Longshoremen's Association (ILA) und der Reeder- und Hafenbetreiberverband USMX hätten "eine vorläufige Einigung über die Löhne erzielt", hieß es am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer gemeinsamen Erklärung. Der Rahmenvertrag werde bis Mitte Januar verlängert, "um dann an den Verhandlungstisch zurückzukehren und alle anderen offenen Fragen zu verhandeln".
"Mit sofortiger Wirkung" würden alle Aktionen eingestellt und "alle Arbeiten, die unter den Rahmenvertrag fallen, wieder aufgenommen", hieß es weiter. Es wurden keine näheren Angaben zu den Bedingungen der Einigung gemacht. Das "Wall Street Journal" berichtete in Berufung auf Verhandlungskreise, die Arbeitgeberseite habe eine Gehaltserhöhung von 62 Prozent über sechs Jahre vorgeschlagen - was zur vorläufigen Einigung geführt habe.
Am Dienstag hatten rund 45.000 in der ILA organisierte Hafenarbeiter ihre Arbeit niedergelegt, nachdem es nicht gelungen war, mit dem USMX eine Tarifeinigung zu erzielen. Seit 1977 hatte die ILA keinen Streik mehr angesetzt. Laut ILA waren 36 Häfen "von Maine bis Texas", in denen etliche Güter von Lebensmitteln bis zu Elektroartikeln umgeschlagen werden, durch den Arbeitskampf lahmgelegt.
US-Präsident Joe Biden war unter Druck geraten, in die Verhandlungen einzugreifen, um Häfen offenzuhalten. Biden, ein Verbündeter der organisierten Arbeitnehmerschaft, schloss dies mit dem Hinweis auf die Wahrung des Tarifverhandlungsrechts aus.
Biden begrüßte die Einigung am Donnerstagabend. "Ich möchte den Gewerkschaftern, den Spediteuren und den Hafenbetreibern dafür danken, dass sie patriotisch gehandelt haben, um unsere Häfen wieder zu öffnen und die Verfügbarkeit wichtiger Güter für die Erholung und den Wiederaufbau nach dem Hurrikan 'Helene' sicherzustellen", erklärte der Demokrat "Tarifverhandlungen funktionieren, und sie sind entscheidend für den Aufbau einer stärkeren Wirtschaft von der Mitte aus und von unten nach oben."
Der Streik der Hafenarbeiter wenige Wochen vor der US-Präsidentschaftswahl beeinträchtigte den Außenhandel und hätte die Wirtschaft des Landes wöchentlich mehrere Milliarden Dollar kosten können. Mehrere der betroffenen Häfen liegen zudem in den Gebieten, die seit vergangener Woche durch den Sturm "Helene" verwüstet worden waren.
P.Gashi--NZN