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Die Welt könnte bis 2030 ihre Kapazitäten an erneuerbaren Energien verdreifachen und damit das von der Weltklimakonferenz im vergangenen Jahr gesteckte Ziel erreichen. Dazu sei jedoch unter anderem eine größere Unterstützung des Ausbaus in den Ländern Afrikas und Südostasiens nötig, teilte die Internationale Energieagentur (IEA) am Mittwoch mit. Die Organisation veröffentlichte in Paris ihren jährlichen Bericht zum Stand der Erneuerbaren.
Demnach wird erwartet, dass die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien bis 2030 nach jetzigem Stand um das 2,7-Fache steigt - das entspricht nahezu dem gesteckten Ziel. Zwischen 2024 und 2030 könnten demnach weltweit über 5500 Gigawatt an Kapazitäten für Erneuerbare hinzukommen, teilte die IEA mit. Allein China dürfte demnach bis 2030 fast 60 Prozent der weltweiten Kapazitäten von Erneuerbaren stellen.
Erneuerbare Energien seien "auf dem besten Weg, bis zum Ende des Jahrzehnts fast die Hälfte des weltweiten Strombedarfs zu decken", heißt es in dem Bericht weiter. Fast 70 Länder, die zusammen 80 Prozent der weltweiten Kapazitäten an Erneuerbaren stellen, könnten theoretisch ihre bis 2030 gesteckten Ziele "erreichen oder übertreffen".
Damit das Ziel der Verdreifachung erreicht werden könne, müssten die Länder aber zum einen bei ihren sogenannten Nationalen Klimaschutzzielen (NDC) "mutiger" sein, forderte die IEA. "Der Ausbau der Erneuerbaren schreitet schneller voran, als Regierungen Ziele setzen können", erklärte IEA-Direktor Fatih Birol. Das liege auch daran, dass Erneuerbare heute in fast allen Ländern die günstige Option für den Bau neuer Kraftwerke sind.
Alle Vertragsstaaten hatten sich beim Pariser Klimaabkommen 2015 verpflichtet, selbst festzulegen, wie stark sie ihre Emissionen bis 2030 senken und wie sie sich an den Klimawandel anpassen wollen. Ihre nationalen Klimabeiträge, also die NDC, melden die Länder regelmäßig an die UNO.
Zum anderen müsse die internationale Zusammenarbeit ausgebaut werden, um die Kosten zur Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren zu senken. Diese seien vor allem "in den Schwellen- und Entwicklungsländern hoch" und bremsten das Wachstum von Windkraft und Solarenergie in Regionen mit einem hohen Potenzial, etwa in Afrika und Südostasien, mahnte die IEA.
S.Scheidegger--NZN