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Die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist im dritten Quartal dieses Jahres auf ein Rekordniveau angestiegen. Von Juli bis September reichten 3991 Unternehmen Insolvenz ein, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte. Damit lag die Zahl nur geringfügig unter dem Rekordwert von 2010, als vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise 4071 Insolvenzen registriert worden waren.
"Das Insolvenzgeschehen befindet sich derzeit auf einem deutlich erhöhten Niveau", erklärte der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller. Neben der aktuellen Schwächephase der deutschen Wirtschaft spielten dabei Nachholeffekte aus der Pandemie eine Rolle. Während der Corona-Krise erhielten viele Firmen staatliche Unterstützungen, weshalb die Pleiten "künstlich niedriggehalten" wurden, erklärte das IWH.
Nun gerieten diese Unternehmen vermehrt in Schwierigkeiten. Als prominentes Beispiel dafür nannten die Forschenden den Reiseveranstalter FTI Touristik, gegen den im September ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde.
Die Firmenpleiten im September insgesamt legten im Vormonatsvergleich leicht um zwei Prozent auf 1303 zu. Verglichen mit dem Vorjahr war der Zuwachs mit 28 Prozent deutlich stärker. Allein Insolvenzen größerer Unternehmen kosteten den Angaben zufolge im September 23.000 Jobs.
Eine Entspannung ist nach Einschätzung des IWH auch in den kommenden Monaten nicht zu erwarten. Frühindikatoren des Instituts wiesen darauf hin, dass die Insolvenzzahlen weiter steigen werden.
M.Hug--NZN