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Verbraucherinnen und Verbraucher, die mit Gas heizen, müssen sich auf steigende Kosten einstellen: Die Netzbetreiber erhöhen die Netzentgelte ab 2025 deutlich - nach Angaben des Verbraucherportals Verivox vom Dienstag sind es nach bisherigen Angaben im Schnitt 23 Prozent. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden entspreche das Mehrkosten von brutto rund 103 Euro. Der Gaspreis für einen Privathaushalt insgesamt könnte so um rund fünf Prozent klettern.
Bislang liegen demnach die Netzentgelte für 2025 von zwei Drittel der Gasnetzbetreiber vor. Nach einer Auswertung des Energiedaten-Dienstleisters Ene't steigen die Entgelte für Haushalte mit einem Verbrauch von 7000 Kilowattstunden pro Jahr um rund 20 Prozent, bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden sind es knapp 23 Prozent mehr.
Netznutzungsentgelte werden für den Betrieb und die Instandhaltung der Leitungen erhoben. Auch die Kosten für Zählerinstallation, Ablesung und Abrechnung sind darin enthalten. Laut Bundesnetzagentur machen die Netzentgelte derzeit gut zehn Prozent des Gaspreises aus.
"Da die Gasnetze Monopole und die Netzgebühren staatlich reguliert sind, können sich die Haushalte den höheren Kosten nur schwer entziehen, denn die Gasversorger geben die Netzgebühren in der Regel direkt an ihre Kunden weiter", erklärte Energieexperte Thorsten Storck von Verivox. Darum rechne er mit steigenden Gaspreisen zum Jahreswechsel.
Die Erhöhung der Netzentgelte ist möglich dank neuer Abschreibungsregeln, die von der zuständigen Bundesnetzagentur im September 2024 festgelegt wurden, wie Verivox erläuterte. Gasnetzbetreiber können jetzt schon eine mögliche Stilllegung ihrer Gasnetze ab frühestens 2035 in ihre Abschreibungen einkalkulieren. Das führe zu einem Anstieg der Gasnetzentgelte.
Laut Verivox hat vor allem in den neuen Bundesländern eine Reihe von Netzbetreibern starke Erhöhungen angekündigt, in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg. Auch in Niedersachsen, Bremen und Baden-Württemberg steigen die Gasnetzentgelte demnach deutlich. Der stärkste Anstieg beträgt laut Portal 56 Prozent, bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden sind das 445 Euro brutto mehr.
Beim Strom dagegen dürften die Netzentgelte im kommenden Jahr spürbar sinken. Bisher liegen laut Ene't die Angaben von fast 84 Prozent der Stromnetzbetreiber vor; die Entgelte sinken demnach für Privatkunden um bis zu neun Prozent. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden reduziert sich das Entgelt von aktuell rund 484 Euro auf dann knapp 440 Euro. Die Netzentgelte machen im Schnitt rund ein Viertel der gesamten Stromkosten für private Haushalte aus.
F.Carpenteri--NZN