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Ein bundesweiter Streik von Beschäftigten im Geld- und Werttransportgewerbe könnte nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi dazu führen, dass "der eine oder andere Geldautomat" kein Bargeld mehr vorrätig hat. Verdi hat die rund 10.000 Beschäftigten der Branche für Donnerstag und Freitag zu dem Ausstand aufgerufen. Die Beteiligung sei "gut", sagte Verhandlungsführerin Sonja Austermühle AFP. Nach ersten Rückmeldungen seien 2500 Beschäftigte im Streik.
Die Deutsche Kreditwirtschaft erklärte, Banken und Sparkassen hätten sich auf die Streiks vorbereitet und Maßnahmen ergriffen, um die Bargeldversorgung weiterhin bestmöglich sicherzustellen. "Die Institute vor Ort behalten die Lage im Blick und stehen in engem Austausch, um reagieren zu können, falls dies gebietsweise erforderlich wird." Kundinnen und Kunden hätten zudem jederzeit die Möglichkeit, bargeldlos im Einzelhandel, in Restaurants oder an Tankstellen zu bezahlen. Zudem könne an vielen dieser Orte ebenfalls Bargeld bezogen werden.
Der Streik begleitet die dritte Runde der Tarifverhandlungen. Vor dem Verhandlungsort in München demonstrierten am Donnerstag 200 bis 300 Beschäftigte für mehr Geld. In der ersten Streikrunde an drei Tagen von Ende September bis Anfang Oktober hatten laut Austermühle bereits rund 2500 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt.
Die Gewerkschaft fordert einen Überstundenzuschlag, ein bundeseinheitliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld jeweils in Höhe eines halben Brutto-Monatsgehalts sowie einen Urlaubsanspruch von 31 Tagen. Die zweite Runde der Tarifverhandlungen mit der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) war ohne Ergebnis geblieben.
In der Branche arbeiten rund 10.000 Menschen, 7000 von ihnen im Geld- und Werttransport. Für sie fordert Verdi eine Lohnerhöhung, je nach Bundesland auf 21,10 Euro pro Stunde bis auf 23 Euro je Stunde. Für Beschäftigte im stationären Bereich sollen die Stundenlöhne demnach auf 18 bis 19,50 Euro steigen.
J.Hasler--NZN