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Die UNO hat vor verschärften Hungersnöten in den kommenden Monaten im Gazastreifen, im Sudan und Südsudan, Mali, Haiti sowie weiteren Weltregionen gewarnt. Zunehmende bewaffnete Konflikte könnten sich in Verbindung mit klimatischen und wirtschaftlichen Faktoren auf die Nahrungsmittelversorgung von Millionen Menschen auswirken, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht des Welternährungsprogramms (WFP) und der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Die UN-Unterorganisationen riefen zur Ausweitung humanitärer Hilfen und Waffenruhen auf.
Experten der beiden in Rom ansässigen Organisationen hatten Prognosen für den Zeitraum von November 2024 bis Mai 2025 erstellt. "Wenn wir Leben retten und akuten Hunger sowie Mangelernährung verhindern wollen, brauchen wir dringend einen humanitären Waffenstillstand und den Zugang zu lebenswichtigen Nahrungsmitteln. Dies schließt die Wiederaufnahme der lokalen Nahrungsmittelproduktion mit ein", erklärte FAO-Generaldirektor Qu Dongyu zu den in dem Bericht beschriebenen Konfliktgebieten.
Im Gazastreifen seien ab November 41 Prozent der Bevölkerung von "katastrophalen" Hungersnöten bedroht, heißt es in dem Report, der die Aufmerksamkeit auf sogenannte Hunger-Hotspots richtet. Dazu werden etwa auch das Zamzam-Flüchtlingslager in der sudanesischen Unruheregion Darfur und weitere Teile des Sudan gezählt. Auch wird vor schweren Hungerkrisen im Südsudan, Mali und Haiti gewarnt.
Als "sehr besorgniserregend" bezeichnet der Bericht auch die Lage in Nigeria, dem Tschad, dem Jemen, Mosambik, Myanmar, Syrien und dem Libanon. In diesen gleichfalls als Brennpunkte eingestuften Gebieten trügen ebenfalls Konflikte zur Nahrungsmittelknappheit bei.
In anderen Regionen waren laut dem Bericht extreme Wetterbedingungen ein wichtiger Faktor bei der Nahrungsmittelknappheit. In vielen Entwicklungsländern sei zudem die Handlungsfähigkeit der Regierungen durch wirtschaftliche Ungleichheit und hohe Schulden eingeschränkt, heißt es in dem Bericht.
H.Roth--NZN