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Die US-Zentralbank (Fed) hat ihren Leitzins erneut gesenkt, dieses Mal um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der Zinssatz künftig in der Spanne zwischen 4,5 und 4,75 Prozent, wie die Fed am Donnerstag in Washington mitteilte. Es ist die zweite Zinssenkung in Folge, im September hatten die Notenbanker den Leitzins erstmals seit vier Jahren gesenkt.
Zuletzt war die Inflation in den USA weiter zurückgegangen und hatte mit 2,1 Prozent im September den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren erreicht, während sich die Wirtschaft weitgehend robust zeigte. Auch der Arbeitsmarkt blieb trotz eines deutlichen Rückgangs bei den Neueinstellungen im vergangenen Monat stabil. Das Mandat der Fed sieht vor, mit der Geldpolitik die Inflation auf der einen und die Arbeitslosigkeit auf der anderen Seite ins Gleichgewicht zu bringen.
Die US-Notenbank hatte im September und damit deutlich später als die Europäische Zentralbank (EZB) mit Leitzinssenkungen begonnen. Der erste Zinsschritt fiel mit 0,5 Basispunkten jedoch größer aus als bei anderen Zentralbanken. Zuvor waren die Leitzinsen seit Juli 2023 unverändert auf einem hohen Niveau geblieben, um der Inflation entgegen zu wirken.
Die zweite Senkung erfolgt zwei Tage nach dem Wahlsieg des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der im Wahlkampf angekündigt hatte, die Unabhängigkeit der Zentralbank beschneiden zu wollen. Trump fordert ein Mitsprachrecht bei der Geldpolitik. Die von der Regierung unabhängige US-Notenbank habe wiederholt falsche Entscheidungen getroffen, sagt er.
Trump hatte zudem angekündigt, das bis 2026 laufende Mandat von Fed-Chef Jerome Powell nicht um eine weitere Amtszeit verlängern zu wollen. Der Republikaner wirft dem Fed-Chef vor, mit der Demokratischen Partei des scheidenden Präsidenten Joe Biden zu sympathisieren. Der seit 2018 amtierende Powell war von Trump selbst für den Posten nominiert worden.
Auf die aktuelle Entscheidung hatte die Wahl, bei der sich Trump gegen die demokratische Kandidatin Kamala Harris durchsetzte, nach Ansicht von Finanzexperten keinen Einfluss. Die nächste Sitzung der US-Notenbank ist für Dezember angesetzt. Die Amtseinführung des neuen US-Präsidenten findet am 20. Januar statt.
I.Widmer--NZN