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Die Zahl der dauerhaften Einwanderer in OECD-Länder hat 2023 mit 6,5 Millionen zum zweiten Mal in Folge einen neuen Höchstwert erreicht. Zugleich sei die Integration von Einwanderern in den Arbeitsmarkt besser denn je, heißt es in einer Studie, welche die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Donnerstag in Paris vorgestellt hat. Die Einwanderungsströme seien "nicht außer Kontrolle", betonte die Organisation.
Etwa 43 Prozent der Einwanderer mit langfristiger Perspektive sind demnach Familienmitgliedern gefolgt. Ein Drittel der 38 Mitgliedsländer, unter ihnen das Vereinigte Königreich, Kanada und Frankreich, hätten neue Höchstwerte bei der Einwanderung erreicht. Die USA bleiben mit 1,2 Millionen langfristigen Einwanderern das erste Ziel der OECD-Länder. Dies ist für die USA zugleich die höchste Zahl seit 2006.
"Eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften war in den vergangenen zwei Jahren ein wesentlicher Treiber der Migration", betonte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. "Viele OECD-Länder sehen sich mit Arbeitskräftemangel und demografischen Veränderungen konfrontiert, und eine wachsende Zahl von Arbeitsmigranten hat zum anhaltenden Wirtschaftswachstum beigetragen", erklärte er. 2023 hätten etwa 72 Prozent der Einwanderer einen Arbeitsplatz gehabt.
Der Anteil von Einwanderern an der Zahl der Unternehmer in den OECD-Ländern sei von elf Prozent 2006 auf 17 Prozent 2022 gestiegen. "Dies hatte eine erhebliche Schaffung von Arbeitsplätzen zur Folge", betonte die OECD. Für je zehn Migranten in der erwerbsfähigen Bevölkerung würden im Schnitt zwei Arbeitsplätze geschaffen, wie aus Daten aus 25 OECD-Ländern hervorgeht. Insgesamt hätten Unternehmer mit Migrationshintergrund innerhalb von zehn Jahren etwa vier Millionen Arbeitsplätze geschaffen.
Unterdessen erreichte die Zahl der Asylbewerber in den OECD-Ländern 2023 mit 2,7 Millionen Anträgen ebenfalls einen neuen Höchstwert. Dies sei ein Anstieg um 30 Prozent. Etwa 676.000 Menschen wurden den Angaben zufolge als Flüchtlinge anerkannt, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum ersten Mal beantragten dem Bericht zufolge mehr Menschen Asyl in den USA als in allen europäischen OECD-Staaten zusammen. Zu den bedeutendsten Herkunftsländern zählen demnach Venezuela, Kolumbien und Syrien.
Deutschland hat nach OECD-Angaben 2022 knapp 670.000 Einwanderer mit langfristiger Perspektive aufgenommen, ein Viertel mehr als im Vorjahr. Die meisten von ihnen stammten aus der Ukraine, Rumänien und Polen. Im vergangenen Jahr beantragten etwa 329.000 Menschen in Deutschland Asyl, gut die Hälfte mehr als im Vorjahr. Die meisten der Asylbewerber stammten aus Syrien, der Türkei und Afghanistan.
M.Hug--NZN