Zürcher Nachrichten - Unicef: Mehr als 650 Kinder im Ukraine-Krieg getötet - Warnung vor psychischen Schäden

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Unicef: Mehr als 650 Kinder im Ukraine-Krieg getötet - Warnung vor psychischen Schäden
Unicef: Mehr als 650 Kinder im Ukraine-Krieg getötet - Warnung vor psychischen Schäden / Foto: SERGEY BOBOK - AFP/Archiv

Unicef: Mehr als 650 Kinder im Ukraine-Krieg getötet - Warnung vor psychischen Schäden

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 sind laut Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef mindestens 659 Kinder getötet worden. Über 1700 weitere Minderjährige wurden demnach verletzt. "Die Opferzahlen unter den Kindern sind erschütternd und inakzeptabel", erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell am Montag. "Kinder wurden in ihren Betten, in Krankenhäusern und auf Spielplätzen getötet. Familien sind durch den Verlust ihrer jungen Angehörigen oder lebensverändernde Verletzungen am Boden zerstört", fügte sie hinzu.

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Auch Schulen und Krankenhäuser werden immer wieder von der russischen Armee angegriffen, wie Unicef weiter mitteilte. Seit Kriegsbeginn seien mindestens 1496 Bildungseinrichtungen und 662 Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine beschädigt oder zerstört worden. "Schulen, Krankenhäuser und zivile Infrastruktur sind nicht nur Gebäude; sie sind Lebensadern und Symbole der Hoffnung für die Erholung und Widerstandsfähigkeit der Kinder", erklärte Russell weiter.

Die russischen Angriffe haben laut Unicef zu schweren Beeinträchtigungen bei der Wasser-, Wärme- und Stromversorgung geführt. Zwischen dem 22. März und dem 31. August 2024 seien durch Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur neun Gigawatt Stromerzeugungskapazität zerstört worden. "Dies entspricht der Hälfte dessen, was die Ukraine in den Wintermonaten benötigt", teilte Unicef mit. In der Folge hätten rund 1,7 Millionen Kinder keinen Zugang zu sauberem Wasser. 3,4 Millionen Minderjährige hätten "keinen Zugang zu zentralisierten Sanitäreinrichtungen, was ihr Krankheitsrisiko erhöht".

Das Kinderhilfswerk warnte auch vor den psychischen Folgen des Krieges: "Millionen Kinder leben in ständiger Angst, viele verbringen täglich bis zu sechs Stunden in Kellern unter dem Lärm der Luftschutzsirenen", sagte Russell. "Ohne anhaltende und verstärkte Unterstützung für Kinder werden die psychischen Wunden dieses Krieges über Generationen hinweg nachhallen."

Der "Schutz von Kindern und der für ihr Überleben entscheidenden Infrastruktur" sei Teil des humanitären Völkerrechts und müsse aufrechtzuerhalten werden, forderte Unicef weiter. "Die sofortige Beendigung des Einsatzes explosiver Waffen in besiedelten Gebieten und aller schweren Übergriffe gegen Kinder muss oberste Priorität haben", hieß es.

S.Scheidegger--NZN