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Viele reiche Länder scheitern dem UN-Kinderhilfswerk Unicef zufolge daran, Kindern eine gesunde Umgebung zu bieten. "Wir leben in vielen Bereichen auf Kosten der heutigen Kinder und zukünftiger Generationen", erklärte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland,Christian Schneider, am Dienstag. Ein Unicef-Bericht zeige, "dass auch in wohlhabenden Ländern Kinder unter Bedingungen aufwachsen, die krank machen, ihre Entwicklung beeinträchtigen und ihre Lebenschancen einschränken".
Das Unicef-Forschungszentrums Innocenti untersuchte 39 Länder der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Europäischen Union (EU) daraufhin, wie gut es ihnen gelingt, eine gesunde, kindgerechte Umgebung zu schaffen sowie für eine intakte Umwelt zu sorgen – sowohl innerhalb der Landesgrenzen als auch darüber hinaus.
Zu den untersuchten Indikatoren gehörten etwa Luftverschmutzung, Pestizidbelastung und Bleikonzentrationen im Blut von Kindern, der Beitrag der Länder zum Klimawandel, zum Ressourcenverbrauch und zur Produktion von Elektroschrott.
Spanien, Irland und Portugal stehen an der Spitze des internationalen Länderrankings. "Im Vergleich bieten die drei Länder den dort lebenden Kindern eine gute Umgebung und tragen weniger zu globalen Umweltproblemen bei", erklärte Unicef. Deutschland liegt in der Rangliste zu Umweltrisiken und globaler Verantwortung auf Platz neun.
Australien, Belgien, Kanada und die USA schnitten vergleichsweise schlecht ab. Sie haben gemessen an den CO2-Emissionen, der Produktion von Elektroschrott und dem Gesamtressourcenverbrauch pro Kopf "schwerwiegende und weitreichende Auswirkungen auf die globale Umwelt", erklärte die Organisation. Gleichzeitig schafften sie es auch nicht, den Kindern im eigenen Land eine gesunde Umgebung zu bieten. Im Vergleich dazu hätten die weniger wohlhabenden Länder in Lateinamerika und Europa einen weitaus geringeren Einfluss auf den Gesamtzustand des Planeten.
"Die Mehrheit der reichen Länder schafft es nicht, innerhalb ihrer Grenzen eine gesunde Umgebung für alle Kinder zu schaffen und trägt darüber hinaus zur Zerstörung der Lebensräume von Kindern in anderen Teilen der Welt bei", erklärte Innocenti-Direktorin Gunilla Olsson. "In einigen Fällen stellen wir fest, dass Staaten, die im Land eine relativ gesunde Umgebung für Kinder bieten, gleichzeitig zu den größten Produzenten von Schadstoffen gehören, die die Umwelt von Kindern in anderen Ländern zerstört."
Unicef forderte die Länder weltweit auf, die Abfallproduktion sowie die Verschmutzung von Luft und Wasser zu verringern.
F.Schneider--NZN