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Nach der Tarifeinigung bei Volkswagen hat die Konzernführung eine klare Fixierung auf die Senkung der Kosten angekündigt. Die bisherigen Effizienzprogramme hätten "eine gute Basis" geschaffen, sagte Volkswagen-Chef Oliver Blume der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Gleichzeitig liegt noch viel Arbeit vor uns, gerade bei den Kosten." Der Chef der Marke VW, Thomas Schäfer, machte neue Investitionen in Standorte von erreichten Zielen abhängig.
Ziel sei es, mittel- und langfristig Erfolg zu haben, statt nur kurzfristig zu entlasten, betonte Blume. "Es ist nicht unsere Art, ein paar Pflaster zu kleben, um Volkswagen von einem Jahr aufs andere zu stabilisieren. Wir wollen eine klare Zukunftsperspektive geben."
VW hatte am Freitagabend angekündigt, mehr als 35.000 Stellen ohne betriebsbedingte Kündigungen abzubauen. Die Senkung der Kapazität quer über das Fabriknetz entspreche dem Produktionsumfang von zwei bis drei großen Werken, sagte Blume der "FAZ". "Das versetzt uns in die Lage, Fahrzeuge auch im Volumensegment zu wettbewerbsfähigen Kosten in Deutschland herzustellen. Und es ist die Basis dafür, dass wir auch langfristig ein wirtschaftlicher und verlässlicher Arbeitgeber für viele Tausende Menschen sein können."
VW-Markenchef Schäfer kündigte einen Stresstest für jedes Werk an. "Wir haben mit der Einigung klare Ziele und Maßnahmen für jeden Standort vereinbart, mit denen wir die Wettbewerbsfähigkeit erreichen wollen", sagte er der "Bild am Sonntag". Davon würden künftige Investitionsentscheidungen abhängen.
VW wolle zudem bis zum Jahr 2027 neun neue Modelle auf den Markt bringen, fügte Schäfer hinzu. "Wir wollen auch im Elektrozeitalter die Nummer eins in Europa sein - mit mindestens drei VWs im Top-Zehn-Ranking der EU."
Nach tagelangen harten Tarifverhandlungen hatten sich Volkswagen und die IG Metall am Freitag auf ein milliardenschweres Sparpaket geeinigt. Dabei wurde eine Jobgarantie bis 2030 vereinbart, außerdem sind unmittelbare Werksschließungen vom Tisch. Im Gegenzug verzichten die Beschäftigten auf sofortige Lohnerhöhungen. Der Abbau der mehr als 35.000 der aktuell 130.000 Arbeitsplätze soll bis 2030 "sozialverträglich" erfolgen.
VW-Konzernchef Blume äußerte sich im Intranet für Mitarbeiter nach "BamS"-Informationen selbstkritisch zu dem drastischen Sparprogramm: "Es waren sicherlich die heftigsten Verhandlungen, die ich in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn erlebt habe", sagte Blume. Die Unsicherheit, wie es mit den Standorten und für die Beschäftigten weitergehe sei groß gewesen. "Das hat emotional auch etwas mit mir gemacht".
D.Smith--NZN