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Die Internetplattform Twitter zahlt wegen Datenschutzverstößen 150 Millionen Dollar (140 Millionen Euro) Geldstrafe. Das US-Justizministerium verkündete am Mittwoch eine entsprechende Vereinbarung mit dem Konzern. Die Behörden werfen der Plattform vor, ihre Nutzer von 2013 bis 2019 getäuscht zu haben: Twitter habe verschwiegen, dass es persönliche Nutzerdaten dazu verwendet hat, Unternehmen dabei zu helfen, personalisierte Werbung zu schalten.
Twitter habe Telefonnummern und E-Mail-Adressen nicht nur zum Schutz der Nutzerkonten verwendet, sondern auch, "um Nutzer gezielt mit Werbung anzusprechen", erklärte die Chefin der US-Wettbewerbsbehörde, Lina Khan. Insgesamt seien 140 Millionen Nutzer betroffen gewesen.
Twitter räumte die Vorwürfe in einer Stellungnahme ein. "Einige der zu Sicherheitszwecken bereitgestellten E-Mail-Adressen und Telefonnummern konnten versehentlich für Werbezwecke verwendet werden", erklärte der Leiter der Datenschutzabteilung der Plattform, Damien Kieran. Demnach sei das Problem im September 2019 "behoben" worden.
Die Vereinbarung, die noch von einem Richter genehmigt werden muss, sieht auch vor, dass das Unternehmen seine Datenschutzpraktiken verbessert. Unter anderem muss es ein "umfassendes Programm zur Informationssicherheit" einführen. Jede neue Dienstleistung, die das Sammeln persönlicher Daten beinhaltet, muss vorab verschiedenen unabhängigen Prüfungen unterzogen werden.
Twitter hatte zuletzt vor allem durch das Übernahmeangebot von Tesla-Gründer Elon Musk Schlagzeilen erzeugt. Am Mittwoch kündigte dieser nun an, dass er beziehungsweise seine Partner mehr Eigenmittel für die Übernahme verwenden wollen. Laut eines am Mittwoch bei der US-Börsenaufsicht (SEC) eingereichten Dokuments wollen sie nun 33,5 Milliarden Dollar aus eigener Tasche stemmen. Die Summe der Kredite wurde von 25,5 Milliarden auf 13 Milliarden Dollar gesenkt.
Dadurch sinkt die voraussichtliche finanzielle Belastung des Unternehmens durch die Übernahme deutlich. Nach der Ankündigung stieg der Aktienkurs von Twitter im nachbörslichen elektronischen Handel um mehr als fünf Prozent. Dieser schwankt durch die zahlreichen Wendungen der Übernahmeschlacht seit Wochen heftig, hatte nach Zweifeln an der Ernsthaftigkeit von Musks Angebot zuletzt jedoch deutlich an Wert verloren.
Berichten zufolge verhandelt Musk mit bestehenden Aktionären darüber, sich an der Übernahme zu beteiligen. So könnte er die Summe der Kredite reduzieren, ohne den Eigenanteil erhöhen zu müssen.
F.Schneider--NZN