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Für den Schulunterricht der nach Deutschland geflüchteten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine werden einer Studie zufolge viele tausend neue Lehrerstellen benötigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der "Welt am Sonntag" vorliegt.
Rund 242.000 geflüchtete Minderjährige aus der Ukraine wurden bis zum 5. Mai in Deutschland registriert. Das entspricht mindestens 3,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine. "Geht man von den aktuellen Betreuungsrelationen an den Schulen aus, wären bei einem Anteil von 3,5 Prozent 13.500 zusätzliche Lehrkräfte in Vollzeitäqivalenten notwendig", sagte Studienautor Wido Geis-Thöne.
Steige der Anteil auf fünf Prozent, seien es schon 19.400 Lehrkräfte. Werde eine für Willkommensklassen sinnvolle Klassenstärke von 15 Schülern zugrunde gelegt, wären es laut Studie bei 3,5 Prozent 20.200 und bei fünf Prozent 28.900 Lehrkräfte in Vollzeit.
Um kurzfristig für Entlastung zu sorgen, haben mehrere Bundesländer Aufrufe gestartet, um bereits pensionierte Lehrkräfte zurückzugewinnen. Mit einigen hundert konnten seit Beginn des Krieges neue Verträge abgeschlossen werden, wie eine Umfrage der Zeitung unter den Bildungsministerien der Bundesländer zeigt.
So möchten beispielsweise in Hamburg 84 Lehrer aus dem Ruhestand zurückkehren, um bei der Beschulung ukrainischer Kinder zu helfen, in Baden-Württemberg 60, in Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen 88.
Kurzfristig sei diese Strategie sinnvoll, sagt Anja Bensinger-Stolze, Vorstandsmitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) dem Blatt. Allerdings sei der Weg der Reaktivierung "bereits ausgiebig genutzt worden", das Potenzial sei "endlich".
L.Zimmermann--NZN