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Mehr Unternehmen in Deutschland planen, in den kommenden Monaten ihre Preise zu erhöhen. Wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte, kletterten die ermittelten Preiserwartungen deutlich von 15,8 Punkten im November auf 19,7 Punkte im Dezember - und damit auf den höchsten Wert seit April 2023. Zu dem Anstieg haben den Angaben zufolge alle Wirtschaftsbereiche beigetragen.
Bei den konsumnahen Dienstleistern, zu dem auch der Einzelhandel gehört, stiegen die Preiserwartungen laut Ifo-Institut auf 27,1 Punkte, nach 25,8 Punkten im November. Auch im Verarbeitenden Gewerbe und den unternehmensnahen Dienstleistern gab es einen Anstieg. Im Bauhauptgewerbe wollen zwar weiterhin mehr Unternehmen ihre Preise senken als erhöhen, der Index legte dennoch von Minus 6,2 Punkte auf Minus 1,5 Punkte zu.
Die Forschenden erwarten zudem, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten bei 2,5 Prozent "einpendeln" werde. Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden die Inflationsrate für den Dezember. Demnach zogen die Preise verglichen mit dem Vorjahresmonat um 2,6 Prozent an. Im Jahresdurchschnitt waren die Verbraucherpreise um 2,2 Prozent gestiegen.
Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per Saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen.
Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei plus 100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei minus 100. Der Saldo wurde saisonbereinigt. Das Ifo-Institut fragt nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
A.P.Huber--NZN