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Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat vor einer Verschlechterung der deutsch-russischen Handelsbeziehungen gewarnt, sollte sich die Ukraine-Krise weiter zuspitzen. Schon seit der Krim-Annexion 2014 und den damit verbundenen Sanktionen seien die Handelsbeziehungen beeinträchtigt; "aktuelle Spannungen" könnten die wirtschaftliche Beziehung auf eine noch härtere Probe stellen, erklärte das IW am Dienstag.
Eine Zuspitzung des Konflikts an der ukrainisch-russischen Grenze würde nicht nur Russlands Wirtschaft schwächen. Auch Deutschland sei aufgrund der "Abhängigkeit von den Rohstoff-Importen aus Russland verwundbar", warnten die Ökonomen und Ökonominnen. Deutschland sei trotz der Belastungen der vergangenen Jahre noch immer Russlands zweitgrößter Handelspartner. 2020 entfielen demnach rund 7,4 Prozent des russischen Warenhandels auf die Bundesrepublik.
Der Anteil Russlands am deutschen Außenhandelsumsatz beträgt zwar nur zwei Prozent. "Bei der Energieversorgung zeigt sich allerdings eine Abhängigkeit", erklärte IW-Konjunkturexpertin Sonja Beer. Demnach bestand 2020 knapp die Hälfte aller Exporte aus Russland nach Deutschland aus Gas, Öl oder Kohle. Um weiter steigende Energiepreise sowie verschärfte Sanktionen zu vermeiden, wäre eine Deeskalation der Lage für beide Länder wünschenswert, betonte das IW.
Der massive Aufmarsch russischer Truppen an der Grenze zur Ukraine hat eine internationale Krise ausgelöst. Der Westen befürchtet einen Einmarsch Russlands in das Nachbarland und hat intensive diplomatische Bemühungen um eine Deeskalation des Konflikts eingeleitet. Diskutiert wird dabei auch immer wieder über ein mögliches Aus der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2.
E.Leuenberger--NZN