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Eine Mehrheit der Menschen in den vier größten europäischen Volkswirtschaften wäre einer aktuellen Umfrage zufolge bereit, für umweltfreundlichere Autos mehr Geld zu bezahlen. Etwa zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien sagten, wie würden bis zu 500 Euro mehr zahlen, wenn die Hersteller die Schadstoffemissionen ihrer Autos "deutlich reduzieren" würden. Das teilte am Dienstag die Organisation Transport and Environment mit, die die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.
Unter den deutschen Autofahrern wären demnach 57 Prozent bereit, für ein umweltfreundlicheres Auto tiefer in den Geldbeutel zu greifen. In Frankreich waren es 56 Prozent. In Italien und Spanien fiel der Zustimmungswert mit jeweils 71 Prozent deutlich höher aus.
In einer erweiterten Umfrage in insgesamt sieben europäischen Ländern sprachen sich drei Viertel der Befragten für eine strengere Regulierung der Autohersteller aus: 76 Prozent der Befragten in Italien, Spanien, Rumänien, Frankreich, Polen, Deutschland und Tschechien unterstützten die Forderung, dass Autohersteller die Schadstoffemissionen ihrer Autos "soweit wie technisch möglich" reduzieren sollten. Am stärksten fiel die Zustimmung mit 89 Prozent in Italien aus - in Deutschland stimmten 66 Prozent der Befragten zu.
Eine große Mehrheit gab es der Umfrage zufolge außerdem für die Aussage, dass die Begrenzung der Abgaswerte in allen Fahrsituationen eingehalten werden sollte - so etwa auch bei Fahrten in der Innenstadt, bei denen häufig abgebremst und angefahren werden muss. 67 Prozent der Befragten in Deutschland unterstützten diese Forderung. Aktuell gelten die Grenzwerte nicht für kurze Fahrten in der Stadt.
"Die Automobilindustrie behauptet, es sei zu teuer, die Emissionen von Fahrzeugen zu senken", kritisierte der Vorstand für den Bereich Fahrzeugpolitik bei Transport and Environment, Fabian Sperka. "Die Öffentlichkeit dagegen will, dass Pkw so sauber wie möglich sind – und die Menschen sind bereit, mehr für saubere Autos zu zahlen".
Für die Erhebung befragte das Umfrageinstitut YouGov im Auftrag von Transport and Environment mehr als 8000 Menschen in insgesamt sieben EU-Ländern. Die Befragung fand Mitte November statt.
O.Meier--NZN