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Die Messewirtschaft fordert vor dem Bund-Länder-Treffen eine sofortige Öffnungsperspektive. 230.000 Arbeitsplätze in Deutschland hingen an der Messewirtschaft, 165.000 davon seien mittlerweile akut gefährdet, erklärte der Verband der deutschen Messewirtschaft (Auma) am Montag in Berlin. "Weitere Wochen des Wartens bringen die Messebranche ohne jede Schuld in noch größere Nöte, die tief nachwirken werden", erklärte Auma-Chef Philip Harting. Messen seien "sicher machbar".
Die Messewirtschaft habe sich lange solidarisch in den Gesundheitsschutz eingereiht. "Angesichts von 85 Prozent doppelt geimpfter und 65 Prozent geboosterter Erwachsener, bestens erprobter Hygienekonzepte der Messen und immer mehr Öffnungen der Länder um uns herum haben wir aber kaum noch Verständnis für eine ratlose Politik auf Kosten der übergroßen Mehrheit", so der Verband.
Das Infektionsschutzgesetz erlaubt den Bundesländern bis 19. März, Messeverbote zur Corona-Eindämmung auszusprechen. Ob diese Möglichkeit noch einmal verlängert wird, ist bislang unklar. Auma-Chef Harting forderte Planungssicherheit. "Wir vermissen das Verständnis für die mittlerweile extreme Situation der gesamten Zunft. Keinesfalls darf die Grundlage für Messeverbote im Infektionsschutzgesetz verlängert werden."
Deutschland gilt als einer der führenden Messestandorte weltweit. In normalen Zeiten ist die Branche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Vor der Pandemie hatte sie nach eigenen Angaben rund 28 Milliarden Euro pro Jahr umgesetzt. Für dieses Jahr hoffen die Veranstalter auf einen Neustart; rund 60 Messen wurden vom Jahresanfang auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Bis Jahresende sollen insgesamt 390 Messen in Deutschland stattfinden, darunter "dutzende Leitmessen der Weltwirtschaft".
I.Widmer--NZN