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Die Polizei in Kalifornien hat den mutmaßlichen Täter eines tödlichen Schusswaffenangriffs auf einen Nachtclub bei Los Angeles tot aufgefunden. Wie die Polizei in Los Angeles am Sonntag (Ortszeit) mitteilte, erschoss sich der Tatverdächtige offenbar nach einer aufreibenden Verfolgungsjagd durch die Polizei selbst. US-Präsident Joe Biden ordnete unterdessen Trauerbeflaggung an.
Bei dem Schusswaffenangriff in einem Nachtclub nahe Los Angeles waren am Samstag zehn Menschen getötet worden. Die Tat ereignete sich am Rande der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahr in der mehrheitlich von asiatischstämmigen Menschen bewohnten Stadt Monterey Park im Süden des US-Bundesstaats. Mindestens zehn weitere Menschen wurden laut Polizei verletzt.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelte es sich laut Polizei um einen Mann asiatischer Herkunft, den 72-jährigen Huu Can Tran. "Der Verdächtige erlitt eine selbst zugefügte Schusswunde und wurde noch am Tatort für tot erklärt", sagte der Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna. "Ich kann bestätigen, dass es keine weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Schusswaffenangriff gibt", sagte Luna.
Das Motiv für den Angriff sei noch nicht bekannt. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. "Die Ermittler der Mordkommission des Sheriffs arbeiten rund um die Uhr daran, zusätzliche Informationen zu sammeln und das Motiv für dieses äußerst tragische Ereignis zu ermitteln", sagte er.
US-Präsident Joe Biden ordnete indes landesweite Trauerbeflaggung an. Demnach sollen die Flaggen auf öffentlichen Gebäuden bis zum 26. Januar auf Halbmast gesetzt werden. Die Anordnung sei "ein Zeichen des Respekts für die Opfer der sinnlosen Gewalttaten", hieß es in einer Erklärung des Weißen Hauses.
Nach Angaben der Polizei wurden bei dem Angriff fünf Männer und fünf Frauen getötet, die meisten von ihnen Mitte 50 und 60 Jahre alt. Der mutmaßliche Schütze zog danach weiter zu einem anderen Tanzlokal in der Nähe, wurde aber von den Anwesenden in dem Club überwältigt und entwaffnet, bevor er fliehen konnte.
In einer großangelegten Fahndung in der Region um Los Angeles nahmen die Beamten die Verfolgung auf. Nach der Erstürmung eines gesuchten Lieferwagens in der Stadt Torrance näherten sich die Polizisten Stunden später eigenen Angaben zufolge dem Fahrzeug und hörten schließlich einen Schuss aus dem Inneren des Wagens.
Zuvor hatte die "Los Angeles Times" berichtet, dass der Fahrer eines Lieferwagens nach dessen Erstürmung durch die Behörden tot aufgefunden worden sei. Liveaufnahmen zeigten die Erstürmung des Lieferwagens durch die Polizei.
Fotos der Nachrichtenagentur AFP zeigten die Leiche eines Mannes auf dem Fahrersitz. Ob es sich bei dem Toten um den Täter handelte, war aber zunächst unklar. Von der Polizei veröffentlichte Fotos des Hauptverdächtigen zeigen einen asiatischen Mann, der eine Mütze und eine Brille trägt.
Waffengewalt ist ein großes Problem in den USA. In dem Land gibt es mehr Waffen als Einwohner: Jeder dritte Erwachsene besitzt mindestens eine Waffe und fast jeder zweite Erwachsene lebt in einem Haushalt, in dem eine Waffe vorhanden ist.
Nach Angaben der Website Gun Violence Archive wurden allein im vergangenen Jahr in den USA mehr als 44.000 Menschen durch Schusswaffen getötet. Bei mehr als der Hälfte der Fälle handelte es sich um Suizide.
Das Waffenrecht gehört zu den strittigsten Themen in den USA. Während die Demokraten von Präsident Joe Biden in der Regel für striktere Waffengesetze eintreten, halten die oppositionellen Republikaner dagegen. Sie pochen auf das in der US-Verfassung festgeschriebene Grundrecht auf Waffenbesitz.
T.L.Marti--NZN