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Im Zivilprozess gegen Hollywood-Star Gwyneth Paltrow wegen eines Skiunfalls hat die US-Schauspielerin ihre Unschuld beteuert. Nicht sie, sondern der gegen sie klagende Terry Sanderson habe den Zusammenstoß 2016 in den Rocky Mountains verursacht, schilderte Paltrow am Freitag (Ortszeit) vor dem Gericht in Park City im Bundesstaat Utah.
Der pensionierte Optiker Sanderson wirft Paltrow vor, sie beim Skifahren gerammt und schwer verletzt zu haben. Sie sei auf "gefährliche" und "rücksichtslose" Weise gefahren, habe Sanderson "vier gebrochene Rippen und dauerhafte Hirnschäden" zugefügt und ihn ohnmächtig liegen lassen, hatte Klägeranwalt Lawrence Buhler zu Prozessbeginn am Dienstag gesagt.
Den so entstandenen Schaden bezifferte er auf 3,3 Millionen Dollar (3,1 Millionen Euro). Paltrows Anwalt Steven Owens erklärte hingegen, Sanderson sei "besessen" von dem Fall und mache "falsche Anschuldigungen".
Paltrow hat Gegenklage eingereicht: Sie fordert von Sanderson den symbolischen Betrag von einem Dollar sowie die Erstattung ihrer Anwaltskosten. Am Freitag bekam sie die Gelegenheit, dem Gericht ihre Version der Ereignisse zu schildern. "Herr Sanderson hat ganz sicher mich auf dieser Skipiste angefahren und das ist die Wahrheit", sagte die 50-Jährige im Kreuzverhör.
Als Sanderson von hinten zwischen ihre Skier gerutscht sei, habe sie zuerst sogar an einen sexuellen Übergriff gedacht. "Ich bin Ski gefahren und dann kamen zwei Skier zwischen meine Skier und drückten meine Beine auseinander und dann drückte sich ein Körper gegen meinen und es gab ein seltsames Grunzgeräusch", sagte Paltrow. "Ich dachte: Ist das eine Art Scherz? Macht da jemand etwas Perverses?"
Der Unfall war passiert, als Paltrow mit ihrem heutigen Ehemann Brad Falchuk und ihren beiden Kindern aus ihrer Ehe mit Coldplay-Frontmann Chris Martin Urlaub machte. Falchuk und die Kinder Apple und Moses sollen in dem Prozess ebenfalls noch aussagen. Auch Sandersons Befragung steht noch aus.
Zu dem Vorwurf von Sandersons Anwalt, sie habe Unfallflucht begangen, sagte Paltrow, ihr Skilehrer habe ihr gesagt, sie könne schon fahren, da ihre Tochter unten am Hang auf sie gewartet habe. Der Skilehrer sei "geblieben und hat den Bericht ausgefüllt und sichergestellt, dass Herr Sanderson okay ist", schilderte die Oscar-Preisträgerin.
Auch dafür, dass sie sich später nicht nach Sandersons Gesundheitszustand erkundigte, hatte Paltrow eine Erklärung: "Ich denke, sie müssen im Kopf behalten, dass wenn man das Opfer eines Unfalls ist, man psychologisch bedingt nicht unbedingt an die Person denkt, die ihn verschuldet hat."
E.Leuenberger--NZN