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Fünf Tage nach seiner Ohrfeige bei der Oscar-Gala ist Hollywood-Star Will Smith einem möglichen Ausschluss aus der Oscar-Akademie zuvorgekommen. "Ich trete aus der Academy of Motion Picture Arts and Sciences zurück und werde alle weiteren Konsequenzen akzeptieren, die der Vorstand für angemessen hält", schrieb der US-Schauspieler in einer Erklärung, die das Branchenblatt "Variety" am Freitag (Ortszeit) veröffentlichte.
Der Komiker Chris Rock hatte bei der Oscar-Gala auf der Bühne einen Witz über den kahl rasierten Kopf der Frau von Smith, Jada Pinkett Smith, gemacht. Sie leidet an krankheitsbedingtem Haarausfall. Ihr Mann war daraufhin auf die Bühne gekommen und hatte Rock ins Gesicht geschlagen. Eine halbe Stunde später bekam Smith den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "King Richard".
Die Oscar-Akademie hatte Smiths tätlichen Angriff verurteilt und eine interne Untersuchung eingeleitet. Als Konsequenz drohte eine Aussetzung oder Beendigung von Smiths Mitgliedschaft in der einflussreichen Academy, der knapp 10.000 Mitglieder angehören. Der Vorstand berät am 18. April über den Fall.
Smith nannte sein Verhalten in seiner nun veröffentlichten Erklärung "schockierend, schmerzhaft und unentschuldbar". "Die Liste derjenigen, die ich verletzt habe, ist lang, und sie umfasst Chris, seine Familie, viele meiner lieben Freunde und von mir geliebten Menschen, alle Teilnehmer und die Zuschauer daheim in aller Welt."
"Ich habe das Vertrauen der Akademie missbraucht", hieß es in der Stellungnahme des 53-Jährigen weiter. "Ich habe anderen Nominierten und Gewinnern ihre Gelegenheit genommen, zu feiern und für ihre außergewöhnliche Arbeit gefeiert zu werden. Ich bin untröstlich."
Smith hatte sich in seiner Dankesrede für seine Oscar-Auszeichnung unter Tränen bei den Organisatoren der Veranstaltung und den anderen Nominierten für die Ohrfeige entschuldigt, nicht aber bei Rock. Dies holte er am folgenden Tag via Instagram nach. Sein Verhalten sei "inakzeptabel und unentschuldbar" gewesen, erklärte Smith darin.
Der Produzent der Gala, Will Packer, sagte dem Fernsehsender ABC am Freitag, es sei der Professionalität Rocks zu verdanken, dass die Show trotz des Zwischenfalls habe weitergehen können. "Nur weil Chris diesen Moment mit Eleganz und Gelassenheit gemeistert hat, konnten wir die Show fortsetzen."
O.Hofer--NZN