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Der ehemaligen Agentin von Schauspieler Johnny Depp zufolge war dessen Karriere schon vor dem Ehe-Aus mit Amber Heard schwer angeschlagen. Depp sei "der größte Filmstar der Welt" gewesen, bevor "sein Stern" aufgrund von Drogen, Alkohol und "seinem unprofessionellen Verhalten" ab 2010 "verblasste", sagte Tracey Jacobs in dem Verleumdungsprozess zwischen Heard und Depp. Jacobs hatte 30 Jahre lang Depp vertreten, bevor dieser sie 2016 entließ.
"Er kam ständig zu spät zu praktisch jedem Film", erzählte Jacobs in der voraufgezeichneten Aussage. "Die Teams warten nicht gerne stundenlang, bis der Star des Films auftaucht", erklärte sie. "Das hat die Leute zögern lassen, ihn zu beschäftigen." Ihrer Meinung nach beeinträchtigte sein Drogen- und Alkoholkonsum seine Arbeit. Er habe regelmäßig ein Headset benutzt, damit ihm jemand seinen Text einflüsterte.
Gewalttätig sei der Schauspieler in ihrer Gegenwart allerdings nie geworden. Depp hatte Jacobs nach der Kündigung verklagt, die beiden einigten sich 2018 außergerichtlich.
Depps ehemaliger Vermögensverwalter Joel Mandel, der von 1999 bis 2016 für Depp arbeitete, erklärte ebenfalls, dass dessen Karriere ab 2010 mit "mehreren Filmen in Folge, die nicht funktionierten", ins Straucheln geriet. 2015 "war klar, dass es Alkohol- und Drogenprobleme gab" und "das äußerte sich in einem erratischeren Verhalten", schilderte Mandel. Dennoch habe Depp jeden Monat hunderttausende Dollar ausgegeben. Seine finanzielle Situation sei "extrem" besorgniserregend gewesen.
Depp hat Heard, mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar (knapp 48 Millionen Euro) Schadenersatz verklagt. Der "Fluch der Karibik"-Star wirft der 36-Jährigen vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die "Washington Post" aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hat mit einer Gegenklage gegen den 58-Jährigen reagiert und verlangt 100 Millionen Dollar Schadenersatz. Sie hatte Depp vorgeworfen, sie berauscht mit einer Flasche vergewaltigt zu haben. Depp bestritt hingegen, ihr gegenüber jemals Gewalt angewendet zu haben.
Die Schauspielerin Ellen Barkin, die in den 1990ern eine kurze "sexuelle Beziehung" mit Depp hatte, berichtete hingegen, dieser sei eifersüchtig, kontrollierend und häufig betrunken gewesen. Einmal habe er in ihrer Gegenwart in einem Hotelzimmer in Las Vegas eine Weinflasche geworfen.
Die Schlussplädoyers wurden von Richterin Penney Azcarate auf den 27. Mai angesetzt. Dann müssen die Geschworenen entscheiden.
Y.Keller--NZN