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Eine Woche nach dem Amoklauf von Heidelberg haben Stadt und Universität am Montag an die Geschehnisse erinnert. An der Gedenkfeier in der Universitätskirche nahmen neben Vertreterinnen und Vertretern der großen Religionsgemeinschaften, der Hochschule und der Stadt auch Mitglieder der baden-württembergischen Landesregierung teil. Am vergangenen Montag hatte ein 18-jähriger Student während eines Tutoriums eine 23-jährige Studentin erschossen und drei Menschen verletzt. Danach beging er Suizid.
"Unsere Seelen sind wund", sagte Universitätsprediger Helmut Schwier und rief alle, "die hier mit uns medial verbunden sind", zum Zusammenhalt auf. Die Gedenkfeier wurde live im Internet und im Fernsehen übertragen, zwischen elf und 14 Uhr ruhten die Lehrveranstaltungen an der Universität. Zum Tatzeitpunkt um 12.24 Uhr wurde zu einer Schweigeminute aufgerufen. "Trauer liegt über ganz Heidelberg", formulierte Oberbürgermeister Eckart Würzner (parteilos).
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) überbrachte den Angehörigen und Opfern die Beileidswünsche der Landesregierung. "Die brutale Gewalttat erfüllt uns heute noch mit tiefer Trauer", sagte er. "Wenn ein junger Mensch unvermittelt aus dem Leben gerissen wird und der Tod so sinnlos ist, dann ist das schwer zu akzeptieren." Strobl wünschte sich, dass Studierende trotz der Tat auch in Zukunft unbeschwert die Universität besuchen können. "Sie sollen sich sicher fühlen und sie sollen sich nicht fürchten müssen", sagte der Minister.
Der Vertreter der Studierendenschaft, Peter Abelmann, sprach angesichts des Angriffs vor einer Woche von einer "unendlichen, nicht zu fassenden Tragik". Universitätsrektor Bernhard Eitel nannte die Tat "unbegreiflich". Er bedankte sich für die Solidarität vieler anderer Hochschulen. "Wir sind geschützt und eingebettet in die internationale wissenschaftliche Community", sagte er.
Mehrere deutsche Universitäten drückten anlässlich der Gedenkfeier erneut ihre Solidarität aus. "Wir stehen Seite an Seite mit allen Betroffenen des tödlichen Angriffs", schrieb etwa die Universität Göttingen auf Twitter.
Das Motiv des 18-Jährigen ist noch immer unklar. Vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass er kurz vor der Tat in Österreich drei Waffen gekauft hatte, von denen er zwei bei dem Amoklauf benutzte.
A.P.Huber--NZN