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Der bekannte deutsche Fernsehregisseur Dieter Wedel ist tot. Er starb bereits am 13. Juli im Alter von 82 Jahren nach langer schwerer Krankheit in einem Hamburger Krankenhaus, wie seine Rechtsanwälte am Mittwoch mitteilten. Wedel war für seine erfolgreichen Fernsehspiele wie "Der große Bellheim" bekannt, machte sich aber auch als Theaterregisseur einen Namen.
Zuletzt sah sich der 1939 in Frankfurt am Main geborene Wedel mit öffentlichen Vorwürfen von sexuellen Übergriffen auf Frauen konfrontiert, die im März in einem Fall zu einer Vergewaltigungsanklage der Staatsanwaltschaft in München führten. Im Zuge des anhängigen Verfahrens am Landgericht München I wurde Wedels Tod bekanntgemacht.
Wedel studierte unter anderem Theaterwissenschaften sowie Publizistik und promovierte. Seine berufliche Laufbahn als Fersehspielregisseur begann er 1967 beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg, wo er sich einen Ruf als begnadeter Geschichtenerzähler erwarb. Sein Durchbruch bei einem breiteren Publikum war das mehrteilige satirische Fernsehspiel "Einmal im Leben" rund um die fiktive Familie Semmeling aus dem Jahr 1972, das später auch noch Fortsetzungen erfuhr.
1978 machte er sich als Produzent und Regisseur selbstständig und setzte seine Karriere mit Fernsehfilmen fort. Zu seinen bekanntesten Produktionen gehören die aufwändigen TV-Mehrteiler "Der große Bellheim" mit Mario Adorf in der Hauptrolle von 1993, "Der Schattenmann" von 1996 sowie "Der König von St. Pauli" von 1998.
Nach der Jahrtausendwende folgten noch einige Fernsehfilme wie "Gier" mit Ulrich Tukur als Hauptdarsteller. Darüber hinaus war Wedel auch als Theaterregisseur und Intendant tätig. So leitete er jeweils über viele Jahre hinweg die Wormser Nibelungenfestspiele und die Bad Hersfelder Festspiele, letztere noch bis 2018.
T.L.Marti--NZN